„Ich unterstütze die Plattenladenwoche, weil Kompetenz nicht downgeloaded werden kann.“
Wie wichtig ist für Sie der Fachhandel in Zeiten von Internet und MP3, sowohl als Musiker als auch als Kunde und Musikfan?
Meine Schallplatten (ja, tatsächlich LPs!) kaufe ich immer bei den Händlern meines Vertrauens. So habe ich schon einige ganz besondere Raritäten erworben, die ich ohne persönliche Beratung nie entdeckt hätte.
Welche Bedeutung haben Plattenläden für die Musikkultur im allgemeinen und für Ihre Musik im besonderen?
In Zeiten des Internet müssen sicher einige Unternehmen umdenken, da insbesondere Jugendliche sehr viel Zeit online verbringen und sich auch so über Musik-Neuerscheinungen informieren. Es ist aber eine Tatsache, dass ein persönliches Gespräch durch keinen Chat zu ersetzen ist. Dafür müssen sich motivierte Plattenläden momentan besonders intensiv einsetzen, dann kann es gelingen, den Trend zum Netz aufzuhalten.
Wann und wo haben Sie Ihre ersten Schallplatten oder CDs gekauft, und welche Erinnerungen verbinden Sie mit Plattenläden?
Meine erste Schallplatte war „My Fair Lady“. Ich hatte sie mir zum achten Geburtstag gewünscht, nachdem ich das Musical im Theater gesehen hatte. Da sie zu dem Zeitpunkt nicht auf deutsch im Laden stand, bekam ich die englische Version. Wie hab ich geweint! Die wollte ich doch nicht, weil ich im Theater die Texte so schön fand… ( „Ich sehe Krähen in der Nähe, Rehe noch eher näher!“) Selbstverständlich hat der nette Laden in Hildesheim sie umgetauscht und mir eine deutsche Version bestellt.
Was sind Ihre aktuellen CD-Tipps, und welche Musiker und Alben sollten in keinem CD-Regal fehlen?
Genau wie das persönliche Gespräch im Plattenladen ist ja auch das live-Erlebnis von Musik ein Besonderes. Ich mag Live-Mitschnitte, die tatsächlich solche sind, sehr. Beispielsweise aus amerikanischen Jazz-Clubs, oder die Live-Konzerte von Martha Argerich.