Thomas Godoj: „Plattenläden können zu einem Erlebniskauf beitragen“

„Ich unterstütze die Plattenladenwoche, weil ich ein Musikfreak bin und weil es sehr wichtig ist, jungen und aufstrebenden Künstlern ein Plattform zu geben“

Thomas Godoj (Foto: Stefan Gregorowius/Sony Music)
Thomas Godoj (Foto: Stefan Gregorowius/Sony Music)

Wie wichtig ist für Dich der Fachhandel in Zeiten von Internet und MP3, sowohl als Musiker als auch als Kunde und Musikfan?

Im Fachhandel sollte neben der kommerziellen Motivation eben auch eine qualifizierte Beratung im Vordergrund stehen. Das bedeutet, dass über die reine Verkaufstätigkeit, auch Hintergründe zu den einzelnen Musikwerken vermittelt werden können. Für den Musiker ist dies sicherlich im Verhältnis zum Kunden/Musikfan, eine wünschenswerte Ergänzung.

Welche Bedeutung haben Plattenläden für die Musikkultur im allgemeinen und für Deine Musik im besonderen?

Plattenläden können, wie auch Buchhandlungen, durch ihre beratungsintensive Struktur, vom allgemeinen, unreflektierten Kaufverhalten zu einem Erlebniskauf beitragen. Die Auseinandersetzung und Identifikation mit der Musik wird dadurch für alle Seiten erhöht.

Wann und wo hast Du Deine ersten Schallplatten oder CDs gekauft, und welche Erinnerungen verbindest Du mit Plattenläden?

Meine erste Platte beziehungsweise CD habe ich natürlich auch in einem Laden mit dem Namen „Die Schallplatte“ in Recklinghausen gekauft. Damals hat man mit anderen Musikfreaks zusammen gesessen sich ausgetauscht und nach dem Anhören der Musik über Vorlieben oder Nichtvorlieben diskutiert.

Was sind Deine aktuellen CD-Tipps, und welche Musiker und Alben sollten in keinem CD-Regal fehlen?

Neben den aktuellen Veröffentlichungen, sollten meines Erachtens auch die Ränder vertreten sein. D.h. Werke von Künstlern, die gerade ihre Veröffentlichungen herausbringen, zusammen mit etablierten Künstlern, deren Musikrichtung prägend gewesen ist.