Sebastian Block (Mein Mio): „Plattenläden bergen ihren eigenen Charm“

„Ich unterstütze die Plattenladenwoche, weil ich nicht will das der Plattenladen seine Daseinsberechtigung verliert, da es hier wie überall immer Alternativen geben sollte.“

 

Mein Mio (Pressefoto)

Wie wichtig ist für Dich der Fachhandel in Zeiten von Internet und MP3, sowohl als Musiker als auch als Kunde und Musikfan?

Da ich ein verfechter der CD bzw. auch aller anderen physischen Medien bin, halte ich den Plattenladen für sehr wichtig. Mit MP3s und dem Internet verschwindet mehr und mehr die reelle Präsenz des Künstlers. Am Ende haben wir 1000 Titel auf einem USB Stick und die Hälfte davon trägt den Namen „unknown title / unknown artist“.

Welche Bedeutung haben Plattenläden für die Musikkultur im allgemeinen und für Deine Musik im besonderen?

Plattenläden bergen ihren eigenen Charm. Das fehlt den rein virtuellen Plattformen. Oft stößt man auf unbekannte Musik durch Titel, die in den Läden laufen, oder durch eine persönliche Beratung. Unter anderem haben die Plattenläden in meiner Heimatstadt auch immer die lokale Musikszene gefördert, indem sie EPs und Alben (auch ohne Label) in ihr Sortiment aufgenommen haben.

Wann und wo hast Du Deine ersten Schallplatten oder CDs gekauft, und welche Erinnerungen verbindest Du mit Plattenläden?

Ich hab meine erste Platte im Plattenladen „Kunstkabinett“ meiner Heimatstadt Brandenburg an der Havel gekauft. Durch das zwar kleinere, aber individuellere Angebot bin ich damals auf viel gute Musik gestoßen. Man muss dazu sagen, das es damals außer dem Medium Radio, Magazine und Fernsehen nichts gab worüber ich mich inormieren konnte.

Was sind Deine aktuellen CD-Tipps, und welche Musiker und Alben sollten in keinem CD-Regal fehlen?

Zur Zeit höre ich sehr oft „The Felice Brothers“. Eine großartige Folk Band aus Amerika. Sehr authentisch, großartige Texte und tolle Musik.

Live und draußen: Mein Mio am 26. September 2009 vorm Kunstkabinett in Brandenburg: