„Kick out the jams!“ Thomas Götz (Beatsteaks)
Wie wichtig ist für Dich der Fachhandel in Zeiten von Internet und MP3, sowohl als Musiker als auch als Kunde und Musikfan?
Der/Die Schallplattenfachverkäufer/In an sich übt in meinen Augen einen ehrenvollen und angesehenen Beruf aus. In einer nahezu perfekten Umgebung(Ladenfläche, Tresen, Kasse, Kopfhörer, Schallplatten,…), ermöglicht er/sie mir, das Tonträgerformat zu finden, welches mir trotz der erheblichen Umwälzungen, die die letzten Jahre mit sich brachten(Perestroika/Latte Macchiato/Al Kaida), das liebste geblieben ist. Trotz ausführlicher Recherche des Internets bezüglich neuer Musik, gehe ich nach wie vor zu meinem persönlichsten Vergnügen in Plattenläden stöbern und treffe meine Kaufauswahl wie eh und je nach auschließlich optischen Gesichtspunkten (Verpackung). Die Entscheidung für das Format der Schallplatte kommt durch Ihre Größe meiner Kurzsichtigkeit sehr entgegen und wird meinem fortgeschrittenen Alter ebenfall gerecht.
Zusätzlich benutze ich das Format mp3 und die dazugehörigen Internetportale um meinen MP3 Player zu füttern, der dem althergebrachten Walkman in mancherlei Hinsicht überlegen zu sein scheint.
Welche Bedeutung haben Plattenläden für die Musikkultur im allgemeinen und für Deine Musik im besonderen?
Plattenläden führen im heutigen Musikbetrieb ein Nischendasein, das von vielen geschätzt und wenigen benutzt wird. Für einige Berufsgruppen, wie dem althergebrachten Vinyl-DJ sind sie neben manchem Internet Mailorder der letzte Strohhalm, an den es sich zu klammern lohnt.
Wann und wo hast Du Deine ersten Schallplatten oder CDs gekauft, und welche Erinnerungen verbindest Du mit Plattenläden?
>Erste Schallplatte: UDO LINDENBERG: PANISCHE NÄCHTE, gekauft 1977 bei PLATTENLÄDLE REUTLINGEN in der Metzgerstrasse. Erinnerungen daran: Nur die Besten!
Was sind Deine aktuellen CD-Tipps, und welche Musiker und Alben sollten in keinem CD-Regal fehlen?
In einem Schallplattenregal sollten ausschließlich Schallplatten stehen, die dem/der Inhaber/In gefallen, keinesfalls Empfehlungen von drittklassigen Schlagzeugern, die ihre miese Existenz durch möglichst geschmackssichere Tips aufzuwerten versuchen. Wem das nicht reicht, der besorge sich alles von Guns and Roses, Genesis, Wishbone Ash und Kate Bush….