Die Instore-Events bei Der Schallplattenmann in Erlangen im Rahmen der diesjährigen Plattenladenwoche stehen ganz unter dem Motto ‚Jazz von hier‘.
Am Freitag, 14. Oktober ab 16:30 Uhr live im Laden:
Yara Linss stellt ihr aktuelles Album „Poems“ vor. Jazz-Chansons von traumverloren mädchenhaft bis energisch-expressiv, mit Joachim Lenhardt (Tenorsax) & Peter Fulda (Fender Rhodes).
und
Peter Fulda mit seinem aktuellen Album „Moaning Songs“ – pittoreske Melodien, bizarre Rhythmen, ekstatische Klangfarben mit der wahrscheinlich kompaktesten BigBand der Welt: Fender Rhodes und Joachim Lenhardt (Tenorsax) anstelle des auf der CD spielenden Sunday Night Orchestra.
Über Yara Linss:
Die 29-jährige Jazzsängerin lebt heute in Nürnberg und Berlin. Studiert hat sie an derselben Musikhochschule in Nürnberg, an der eine Generation zuvor Frank Möbus unterrichtet hat – Gitarrist der Avantgarde-Band „Der Rote Bereich“.
Die Songpoesie von Yara Linss schimmert nixengrün – durchwirkt von schnell bewegten Lichtreflexen an der Oberfläche oder schattig und kühl im Untergrund. Yara Linss singt in ihrer Muttersprache Portugiesisch, in Englisch und Spanisch.
„Was mich reizt ist die klare Schönheit einer Melodie, die Unberechenbarkeit einer Improvisation – die Freiheit diesen Augenblick so zu fassen wie er nie wieder sein wird. „
Die Tochter einer Brasilianerin und eines Deutschen wurde 1980 in der Metropole São Paulo geboren. Kommt im Alter von 4 Jahren nach Deutschland. Wächst auf in Ulm. Die Musik erbt sie vom Großvater – nimmt Unterreicht auf seiner Geige, wird angesteckt vom ersten Orchesterspiel. Den Klang ihrer eigenen Stimme entdeckt sie allmählich – zunächst noch im Chor. Später startet ihre Ausbildung im klassischen Gesang in Dinkelsbühl.
Doch ob Barockarien oder Mozart – es passt nicht zu ihrer beweglichen, schwerelosen Sopranstimme. Was sie eigentlich anzieht, ist die magische Welt, die ihre brasilianische Mutter im Plattenschrank gehütet hatte: Die Luftigkeit und Eleganz großer Bossa Nova-Stimmen wie Elis Regina und Astrud Gilberto. „Mit diesen Liedern klappte es sofort, ich musste mich endlich nicht mehr verbiegen.“
2003 nimmt sie ihr Jazzstudium zunächst in Holland auf. 2006 entsteht in Nürnberg ihre erste CD, hauptsächlich eigene Stücke.
Diese wurzeln weit zurück in den federleichten Melodien ihrer Kindheit – im hellen Klang sonnendurchfluteter Promenaden, im Dunstkreis von Großstadt-Gegensätzen zwischen Arm und Reich. 2007 vertritt sie beim Stimmenfang-Festival Nürnberg den Stargast – die erkrankte Portugiesin Maria João und wird vom Publikum spontan gefeiert. 2008 wird ihr Quartett mit dem Bassisten Alex Bayer für die frei schwebende Songpoesie zwischen Bossa Nova und improvisiertem Vocal Jazz mit einem Kulturstipendium der Stadt Nürnberg ausgezeichnet. 2009 gewinnt Yara Linss den Bruno-Rother-Wettbewerb der Musikhochschule Nürnberg und ebenso beim bayernweiten „Creole“-Casting. Sie singt demnächst beim Finale des wichtigsten deutschen Weltmusik-Wettbewerbs in Berlin.
Mit dem in Fürth lebenden Pianisten Peter Fulda wird Yara Linss in Zukunft zu hören sein. Der bereichert ihre Stücke um ein neues Element: Wilde, gefährlich kultivierte Klänge aus dem Steinbruch der Romantik – zwischen Konzertsaal und Dunkelkammer.
Über Peter Fulda:
Peter Fulda entwickelt seit Jahren konsequent eine musikalische Sprache, die unter dem Primat von Freiheit und Improvisation unterschiedlichste Einflüsse (von aktueller Avantgarde über klassische nordindische Musik bis zu Johnny Cash, von Romanen Yasunari Kawabatas über die amorphen Bilder Yves Tanguys bis zu Splatterfilmen) in eine eigene, homogene Klangwelt transformiert. 14 abendfüllende Programme und weit über 100 Einzelkompositionen sind das bisherige Ergebnis dieses Weges.
Neben 8 CDs unter eigenem Namen sind seine Kompositionen und Arrangements auf ca. 20 weiteren CDs zu hören.
Peter Fulda ist Dozent für Arrangement und Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.