„Jamie Cullum ist der DiCaprio des Jazz“, meinte die Wochenzeitung Die Zeit und versuchte damit, das Phänomen dieses jungen Sängers und Pianisten einzukreisen. Wer ihn einmal live erlebt, hat aber eher das Gefühl, eine unterhaltsame Mischung aus Lausebengel und Crooner auf der Bühne zu sehen. Denn Cullum tanzt auf dem Klavier, leistet sich Kapriolen des Entertainments, nur um wenige Minuten später wieder inniglich eine Ballade anstimmen zu können. „Cullum schlüpft in verschiedenen Rollen, zitiert Cobain und das Rat Pack, Hendrix und die Kinks, darüber hinaus eine ganze Reihe swingboppender Ahnherren der Bewegung“, konnte man nach seinem Münchner Konzert in der Süddeutschen Zeitung lesen.
Auf seinem sechsten Album „Momentum“ begegnet man einem Jamie Cullum, der offensichtlich mit sich im Reinen ist – aber auch ganz verspielt und neugierig unterschiedliche Einflüsse auslebt und austestet. Vieles ist neu: Er hat zum ersten Mal gemeinsam mit seiner Live-Band Aufnahmen gemacht; er hat zum ersten Mal den Großteil der Songs selbst geschrieben, wobei auch sein Bruder Ben teilweise dabei mitgewirkt hat. Und er hat sich zum ersten Mal auf die locker aufgenommenen Home-Recordings verlassen, als es um die Fertigstellung der finalen Versionen ging. Dazu waren Kassettenrekorder und iPhone-Apps zwischenzeitlich seine wichtigsten „Instrumente“. Und so ist es wohl auch das erste Cullum-Album, das größtenteils im Schlafanzug entstanden ist.
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