Die Plattenladenwoche lädt zur Opening Night
Die bundesweite Plattenladenwoche startet 2013 erstmals mit einer Auftakt-Veranstaltung: Am 21. Oktober laden wir zur Opening Night in den Mojo Club auf der Hamburger Reeperbahn. Passend zum diesjährigen Schwerpunkt “Jazz” besteht das Line-up aus Künstlern, die stellvertretend für die große Bandbreite des Genres stehen. Tickets sind ab heute (20.09.) im Vorverkauf erhältlich.
Hier stellen wir die Künstler aus dem Line-Up genauer vor, heute: Jacob Karlzon.
Aus dem Jazz heraus. Ihm reicht ein einfaches Sinnbild, um seinen Klangkosmos zu beschreiben: „Wir sind moderne Menschen mit einer Vergangenheit, und genau das spiegelt sich in meiner Musik,“ sagt Jacob Karlzon. „Mich faszinieren die Möglichkeiten neuer Technologien. Und auf der anderen Seite brauche ich Wärme und Erdverbundenheit, um mich wohlzufühlen.“ Ein weiter Horizont, der auch scheinbar Artfremdes einschließt, zumal für einen Piano-Virtuosen: Metal und Electro haben darin ihren Platz, genauso wie die Volksweisen seiner schwedischen Heimat. Mit diesem offenen, unverstellten Blick lotet Jacob Karlzon die Tiefen seiner musikalischen Ideen aus und macht daraus vor Leben pulsierende Klanglandschaften, mit einem Spektrum von leicht bis energetisch, fragil bis kraftvoll, organisch bis elektronisch – manchmal auch alles zugleich. „Technorganic“ nennt Jacob Karlzon seine Kreation, seinen Weg, musikalische Fertigkeiten und Vorlieben in Einklang zu bringen, ohne auf vermeintliche Grenzen Rücksicht nehmen zu müssen. Und weitet genau damit seit einigen Jahren die Grenzen des europäischen Jazz.
Seine stupende Technik und sein großes Einfühlungsvermögen machten Jacob Karlzon schon zu Beginn seiner Karriere zu einem gefragten Sideman. Er begleitete Stars wie Silje Nergaard, Nils Landgren oder Viktoria Tolstoy, teilte die Bühne mit Billy Cobham, Kenny Wheeler, Norma Winstone und anderen Granden des Genres. Und mit dem wachsendem Renommee seiner Spielkunst stieg auch der Stellenwert von Jacob Karlzons eigenen Projekten. 2010 erhielt er den schwedischen Django d‘Or und wurde in seiner Heimat zum Jazz-Musiker des Jahres gewählt, 2012 folgte mit der Aufnahme in die überaus prominente Riege der Steinway-Artists ein internationaler Ritterschlag.
Mittlerweile hat Jacob Karlzon neun Alben unter eigenem Namen veröffentlicht, zuletzt MORE auf dem deutschen Label ACT. Neben Solo-Aufnahmen und Produktionen im Quintett arbeitet er vor allem mit seiner Formation JK3 als fester kreativer Einheit. Dazu zählt von Beginn an Hans Andersson am Bass, 2013 übernahm zudem Robert Mehmet Ikiz den Platz hinter den Drums von Jonas Holgersson und bereichert seitdem den Sound der Band mit seiner großen Dynamik.
Auch über die Musik hinaus ist Jacob Karlzon permanent auf der Suche nach Neuland. Nach Konzerten in ganz Europa spielte er mit JK3 zuletzt Tourneen in China und den USA. Und trotz wachsender Bekanntheit und immer weiter entfernt liegenden Reisezielen kehrt Jacob Karlzon mit jedem seiner Konzerte immer auch ein wenig zu den Anfängen seiner Karriere und seiner musikalischen Ideen zurück: „Ich kam zum Jazz, weil ich große Lust an der Improvisation hatte. Und dieses spontane Spiel erreicht ganz neue Ebenen durch die direkte Kommunikation mit dem Publikum, den Austausch von Energie und Emotion. Live zu spielen ist für mich der Urzustand der Musik. Keine Bildungsveranstaltung, sondern ein rauschhaftes Erlebnis für beide Seiten.“
Discographie
- 2012 – „More“
- 2011 – „The Big Picture“
- 2009 – „Heat“
- 2008 – „Improvisational“
- 2003 – „Big5“
- 2002 – „Today“
- 1998 – „Going Places“
- 1996 – „Take Your Time“