Locker und lässig kommt er daher. Das Hemd glattgestrichen, die Hosenträger umgeschnallt, am Hut gezupft: Bollmer aus dem Emsland. Die tiefste Provinz, ganz fernab von der Hauptstadt. Der Ort, wo er geboren und aufgewachsen ist. Aber auch ein Ort der Ruhe, mit viel Raum für Kreativität.
Vielleicht waren es die weiten Felder, die den Blick gen Holland frei machen und ihn letztlich hinaus in die weite Welt verschlugen. Er zog los, bespielte mit Freunden die Straßen und Provinzen in Portugal und Frankreich. Alles, was er verdiente, landete im Hut.
Zurück in Deutschland gab es nur eine Stadt, die genug Freiraum für das Ausleben seiner Kreativität bot: Berlin, Kreuzberg. Mit Freunden zog Bollmer in eine Künstler-WG, gründete mit ihnen die Rockband EL*KE. Es folgten schnell Konzerte. Zuerst in den Clubs der großen Stadt, dann in jeden entlegensten Winkel der Bundesrepublik. Festivals, Mehrzweckhallen, Jugendzentren. Und so weiter.
Es blieb wenig Zeit zum Durchatmen. Und so nahm sich Bollmer eine Auszeit, um auf Reisen in ferne Länder zu gehen, um Luft zu holen und die Schönheit des Augenblickes aufzusaugen. Dies waren die Momente in denen das Solo-Projekt „Bollmer“ entstand. Er schrieb so Song für Song, bis sich alles schließlich zu einem Gesamtbild zusammen fügte. Ehrliche, teilweise verträumt reflektierende Texte treffen auf ein häufig wuchtiges Grundgerüst aus Gitarren, Schlagzeug und Bass. Das ist Leidenschaft, die man hören kann. Das ist Musik, die sich ihren Weg zum Hörer sucht, um tief in den Gehörgängen Platz zu nehmen.
Bollmer weiß genau, wovon er redet. Er folgt keinen Launen, sondern wiegt sich in Gewissheiten. Das sind in den besten Momenten eben solche, die auf leidensvollen aber auch schönen Erfahrungen beruhen. Dinge, die das Leben eben mit sich bringt und die es ausmachen. Und darum glauben wir Bollmer auch jedes Wort.
Bollmer wird bei der Opening Night im Heimathafen Neukölln auftreten. Wo es Tickets gibt sowie weitere Infos zum Event gibt es hier: Opening Night im Heimathafen Neukölln mit Bela B., Rainbirds, Bollmer, The Dead Lovers und Laith Al-Deen