Mariha: „Ich finde eine CD im Laden zu kaufen ist wie sich die Frucht der Musik zu pflücken“

„Ich unterstütze die Plattenladenwoche, weil Musik Kultur ist und nicht Junkfood.“

Mariha (Foto: Elisha Smith-Leverock/Sony MUsic)
Mariha (Foto: Elisha Smith-Leverock/Sony Music)

Wie wichtig ist für Dich der Fachhandel in Zeiten von Internet und MP3, sowohl als Musiker als auch als Kunde und Musikfan?

Ich finde eine CD im Laden zu kaufen ist wie sich die Frucht der Musik zu pflücken – ich greife sie mir aus dem Regal, oder lasse sie mir reichen, ich warte nicht nur einsam vorm Rechner bis der Ladevorgang beendet ist und höre dann drauf los. Ich gehe los, raus, hole mir die Scheibe, trage sie nach Hause und dann höre ich sie.

Welche Bedeutung haben Plattenläden für die Musikkultur im allgemeinen und für Deine Musik im besonderen?

Ich denke das die Digitalisierung und das Internet allgemein als Erleichterung zur Beschaffung von Informationen, Musik und Unterhaltung aller Art empfunden wird, aber ich finde es liegen immer noch Welten zwischen der virtuellen, digitalisierten und der waschechten Welt draußen, um die Ecke, dort wo du lebst.

Es gibt ein ganz wunderschönes Booklet zu meinem Album und es erscheint als digi-pack aus Pappe. Ich rate deshalb davon ab, sich das Cover bloß bei i-tunes auszudrucken. Und bloß nicht in schwarz-weiß, sonst kann man das schöne rote Kleid nicht sehen.

Wann und wo hast Du Deine Ihre ersten Schallplatten oder CDs gekauft, und welche Erinnerungen verbindest Du mit Plattenläden?

Die große Wand mit den Singlecharts, Plattensingles versteht sich, eine für fünf Mark, n Heiermann. Aber da musste man ja auch nicht reinhören. In einem kleinen Plattenladen in Wien, als ich so achtzehn war, habe ich das erste Mal Stunden damit verbracht in aller Seelenruhe in Platten reinzuhören. Seit dem nehme ich mir immer viel Zeit zum Musik forschen gehen.

Was sind Deine aktuellen CD-Tipps, und welche Musiker und Alben sollten in keinem CD-Regal fehlen?

Das letzte Album von Tracy Chapman – „Where You Live“ ist echt sehr zu empfehlen. Emiliana Torrini und Fiona Apple und Torrun Ericson sollten nicht fehlen und es wäre toll sogar etwas von der Brasilanerin Maria Rita zu finden.