Tilo Wolff (Lacrimosa): „Der Plattenladen ist ein musikalischer Marktplatz“

Lacrimosa (Foto:angst-im-wald/Sony Music)
Lacrimosa (Foto:angst-im-wald/Sony Music)

Wie wichtig ist für Dich  der Fachhandel in Zeiten von Internet und MP3, sowohl als Musiker als auch als Kunde und Musikfan?

Äußerst wichtig, denn der Plattenladen ist ein musikalischer Marktplatz, in dem man sich über Musik austauschen und sozusagen frische Produkte einkaufen kann. Im Plattenladen wird man daran erinnert, dass Musik mehr als nur ein komprimiertes File auf einem MP3-Player ist. Musik ist im Plattenladen noch spürbar als individuelle Lebens- und Ausdrucksform.

Welche Bedeutung haben Plattenläden für die Musikkultur im allgemeinen und für Deine Musik im besonderen?

Im Plattenladen habe ich seit jeher meine Entdeckungen gemacht und so die unterschiedlichsten Musikstile und Künstler kennen gelernt. Und darüber hinaus ist der Plattenladen ein perfekter Ort zum Flirten…

Wann und wo hast Du Deine  ersten Schallplatten oder CDs gekauft, und welche Erinnerungen verbindest Du mit Plattenläden?

Das Geschäft hieß „Plattenbude“ und war in Freiburg in Breisgau. Dort habe ich 1983 meine erste LP gekauft: Pink Floyd „The final cut“. Die erste Platte in den Händen zu halten, das war Magie!

Was sind Deine aktuellen CD-Tipps, und welche Musiker und Alben sollten in keinem CD-Regal fehlen?

Ich denke, Künstler und Bands wie David Bowie, Pink Floyd, Metallica, Leonard Cohen, Prince und Queen dürfen in keiner Sammlung fehlen. Und aktuell kann ich jedem Musikliebhaber von ganzem Herzen das Album „Live in London“ von Leonard Cohen empfehlen. Mehr Gefühl, Poesie und Handwerkskunst ist kaum vorstellbar!